Theater Quedlinburg

Die beiden neuen Dramaturgen des Nordharzer Städtebundtheaters legen gleich zu Beginn der neuen Spielzeit richtig los und starten mit dem neuen Format „Rampenlichter“. Damit wollen Rosmarie Vogtenhuber und Marco Misgaiski eine größere Bindung zwischen dem Publikum und dem Theater schaffen. Um noch größere Synergien zu erreichen, arbeiten sie dabei auch mit den Fördervereinen des Theaters, dem Musik- und Theaterverein Quedlinburg sowie dem Theaterförderverein Halberstadt, zusammen. Beim gemeinsamen „Stammtisch: Rampenlicht#Wer.“, der monatlich abwechselnd in Quedlinburg und Halberstadt stattfindet, stellen sie Ensemble-Mitglieder des Theaters vor. Die Besucher können auf Bierdeckeln Fragen notieren – auch solche, die sie sich normalerweise nicht trauen würden zu stellen -, die anschließend anonym vorgelesen werden.

Beim ersten „Stammtisch: Rampenlicht#Wer.“ waren der Schauspieler Frederik Reents sowie der Kapellmeister Adam Szmidt zu Gast. Gut 30 Theaterfreunde lauschten aufmerksam dem Gespräch im Quedlinburger Theatercafé „Fledermaus“. Nach einer kurzen Begrüßung des Vereinsvorsitzenden Konrad Kuhn führten Rosmarie Vogtenhuber und Marco Misgaiski durch den Abend.

Bevor Adam Szmidt aus seinem bewegten Leben erzählt, stellt er sich mit drei kurzen Kostproben am Klavier vor: mit einer Komposition von Chopin, einem Allegretto von Mozart und einem Lied aus Papua-Neuguinea. Alle drei stehen für wichtige Abschnitte seines Lebens. Geboren in Polen, zog er als Kind nach Deutschland. Durch Nachbarn wurde er damals auf die Musik und das eigene Musizieren aufmerksam. Seitdem begleitet ihn die Musik. Auch während seines Zivildienstes auf Papua-Neuguinea war sie immer präsent. In dieser Zeit begann er, musikalische Bildungsprogramme zu entwickeln, die Adam Szmidt in den Folgejahren u.a. nach Brasilien, Kolumbien und Südafrika führen sollten. Erst mit Ende 20 entschied er sich schließlich, Dirigieren zu studieren. Nach Anstellungen an den Opernhäusern in Heidelberg und Bonn sowie am Mecklenburgischen Staatstheater Schwerin ist er nun am Nordharzer Städtebundtheater angekommen. An einem kleineren Haus wie diesem schätzt er unter anderem, dass er hier auch wirklich am Pult stehen und dirigieren kann. Die erste Inszenierung, die er dirigiert, ist das Musical „Evita“.

Auch wenn der Werdegang von Frederik Reents noch nicht so viele Stationen aufweist, so ist er dennoch nicht weniger interessant. Er erzählt, dass er sich schon immer für das Erzählen von Geschichten begeistert hat. Daher lag es nahe, dass er ab der dritten Klasse zur Theatergruppe seiner Grundschule gehörte und diese Leidenschaft in der Theater-AG seines Gymnasiums fortsetzte. In einem Freiwilligen Sozialen Jahr beim People’s Theater Offenbach arbeitete er mit Kindern und Jugendlichen in verschiedenen Theater-Projekten. 2019 beendete er die Ausbildung an der Schule für Schauspiel Hamburg und gastierte danach an den Hamburger Kammerspielen sowie am Harburger Theater. Das Engagement am Nordharzer Städtebundtheater ist sein erstes Festengagement. Auch er stellte mit kleinen Kostproben sein Können unter Beweis und interpretierte das Lied „Bidla Buh“ von Georg Kreisler sowie einen Text des Hannoveraner Dichters Friedhelm Kändler.

Am Ende des Abends haben die Besucherinnen und Besucher nicht nur Einblicke in die unterschiedlichen Leben der beiden neuen Ensemble-Mitglieder bekommen, sondern auch die eine oder andere Gemeinsamkeit von Adam Szmidt und Frederik Reents erfahren. So verbindet beide nicht nur die Leidenschaft für das Geschichten-Erzählen – bei Adam Szmidt mittels Musik, bei Frederik Reents durch Worte – und die Arbeit in sozialen Theaterprojekten. Auch das Klavierspielen sowie die Aussage, dass ein Zuhause für sie nicht unbedingt ein Ort oder eine Gegend, sondern viel mehr ein Gefühl verbunden mit den richtigen Personen ist, eint beide.

Der nächste „Stammtisch: Rampenlich#Wer.“ findet am 25. Oktober 2021 im Theatercafé Halberstadt statt. Dann werden die Sängerin Bénédicte Hilbert und der Kapellmeister Fabrice Parmentier zu Gast sein. Der Stammtisch ist auch für Nicht-Mitglieder der Fördervereine offen.

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