Da es gegenwärtig coronabedingt schwierig ist, eine Mitgliederversammlung einzuberufen, hat sich der Vereinvorstand entschlossen, die Mitglieder über die jüngsten Ereignisse rund um den Theaterzweckverband in einem Mitgliederbrief zu informieren und seine Meinung dazu darzulegen. Wir veröffentlichen den Text auf dieser Internetseite, da sich nicht nur Vereinsmitglieder angespochen fühlen sollen:
Liebe Mitglieder,
wie Sie sicher bereits aus der Presse erfahren haben, wurden auf der Versammlung des Zweckverbandes Nordharzer Städtebundtheater am 25.03.2021 einige Beschlüsse gefasst, über die bereits im Vorfeld, aber auch im Nachhinein viel diskutiert wurde, weil für Außenstehende Unvorhergesehenes geschehen ist. Gerne möchten wir kurz ein paar Worte dazu verlieren und Ihnen unsere Sichtweise aufzeigen.
Unter anderem wurde Christian Fitzner, Geschäftsführer und Dirigent des Philharmonischen Kammerorchesters Wernigerode, zum ehrenamtlichen Geschäftsführer des Zweckverbandes gewählt. Des Weiteren wurde die „Beschlussempfehlung zur Auflösung des Zweckverbandes“ angenommen. Dabei waren sich die Träger des Zweckverbandes im Wesentlichen einig. Die Wahl von Herrn Fitzner war sicher ein Paukenschlag, aber ein mehr als deutliches Zeichen, alte gedankliche Gräben zu überwinden. Offensichtlich ist jetzt die Zeit dafür reif, den nächsten Schritt zu gehen und in der Größenordnung des Landkreises Harz zu denken und diverse Befindlichkeiten der einzelnen Kulturträger und Kommunen zu überwinden. Das Land wird der weiteren Kulturförderung im Landkreis nur dann aufgeschlossen gegenüberstehen, wenn der Landkreis mit einer Stimme spricht. Wenn man zurückdenkt, mit welchen „Geburtswehen“ der Theaterzweckverband zustande gekommen ist und dann immer wieder um das Überleben kämpfen musste, wird klar, dass der Zweckverband nur deshalb zur Erfolgsgeschichte geworden ist, weil zwei Städte und zwei damalige Landkreise ihre Befindlichkeiten und Egoismen zurückgestellt und auf das Gemeinsame gesetzt haben.
Wir sollten uns nicht weiter an dem Erhalt bestehender Strukturen abarbeiten, sondern stattdessen unsere Vorstellungen und Forderungen für Zukünftiges formulieren. Wenn die Umwandlung des Zweckverbandes in eine GmbH nach eingehender Prüfung die bessere Geschäftsform ist, dann werden wir uns dem sicher nicht verschließen. Im Prozess dahin werden wir als Verein auf einen offenen und transparenten Austausch mit allen Beteiligten setzen und dabei unser gemeinsames Anliegen nicht aus den Augen verlieren: den Erhalt und die weitere Entwicklung unserer kulturellen Errungenschaften im Harzkreis.
Mit freundlichen Grüßen
Konrad Kuhn
Vorsitzender
Da in der Endkonsequenz die Kommunalparlamente über die zukünfigen Strukturen entscheiden, sollten wir gemeinsam dazu beitragen, dass sowohl die Stadträte in Quedlinburg und Halberstadt, als auch die Kreistagsmitglieder unser gemeinsames Anliegen unterstützen. Wer ausschließlich meint, durch neue Strukturen müssten die kommunalen Haushalte entlastet werden, gefährdet nicht nur die Musik- und Theaterkultur, sondern damit auch eine wichtige wirtschaftliche Säule im Landkreis, den Tourismus.