Theater Quedlinburg

Prof. Schiemann:

Liebe kleine Künstlerinnen und Künstler, liebe Eltern, Großeltern, Geschwister und Freunde,
am Himmelfahrtstag haben wir die Konfirmation unserer Enkeltochter Johanna in Berlin gefeiert, und ich durfte eine kleine Rede halten. Darin eine Erinnerung, die Johanna mir zum letzten Weihnachtsfest geschenkt hatte:
Erwartungsvoll sah die kleine blonde Johanna ihren Opa an. „Und was schauen wir uns heute an?“ fragte sie aufgeregt. „Wollen wir wieder Pippi Langstrumpf schauen?“ schlug er vor. „Ja Ja“ jubelte sie. Die Kleine jauchzte fröhlich und ließ sich rücklings auf das schöne schwarze Sofa fallen. Ungeduldig fing sie an, auf dem Sofa hin und her zu hibbeln, denn sie konnte es kaum abwarten, bis er sich neben sie gesetzt und den Laptop aufgeklappt und hochgefahren hatte. Als der Bildschirm leuchtete, krabbelte sie flink auf seinen Schoß und machte es sich gemütlich. Währenddessen hatte ihr Opa schon eine Folge von Pippi Langstrumpf herausgesucht. Nun drückte er auf play und die fröhliche Titelmusik ertönte.
Das war vor ungefähr 10 Jahren, aber auch schon zu meiner Schulzeit hat uns Pippilotta Viktualia Rollgardina Schokominza Efraimstochter Langstrumpf begeistert. So ein starkes und selbstbewusstes Mädchen! Und kaum zu glauben: in diesem Jahr feiert Pippi ihren offiziellen 80. Geburtstag – 1945 erschienen die ersten Pippi-Langstrumpf-Bücher in Schweden. Aber wer hat wann diesen schönen Namen erfunden? Das war im Jahr 1941, als die damals siebenjährige Tochter von Astrid Lingren mit Lungenentzündung im Bett lag. „Mama, erzähl mir was von Pippi Langstumpf!“
Wenn ich mir eure kleinen Kunstwerke anschaue, sehe ich, dass euch die Beschäftigung mit Pippi Langstrumpf viel Freude bereitet hat, dass uns das Lebensgefühl von Pippi aus euren Bildern entgegenlacht. Pippi ist eine Chaotin und verursacht oft ein heilloses Chaos – aber das macht sie nicht, um andere Menschen zu ärgern. Manchmal muss sie ihre unbändige Kraft gegen andere einsetzen – aber nur im Notfall und sehr behutsam. Dabei bleibt sie stets freundlich. In vielen Geschichten erleben wir Pippi als selbstlos und verantwortungsvoll. Ein tolles Mädchen!
Und aus meiner Konfirmationsrede noch ein Wort an uns Erwachsene: Unser Gott hat den Erwachsenen großes Vertrauen erwiesen, als er ihnen Kinder anvertraut hat. Ich hoffe, dass die Jugendlichen Erwachsene finden, die sie mit Freude begleiten und ihnen gern helfen, die zuhören und trösten können, die die Einzigartigkeit eines jeden erkennen und zur Freiheit ermutigen. So wie wir die Einzigartigkeit von Pippi Langstrumpf erkennen und bewundern und uns von ihr zur Freiheit ermutigen lassen.

Bilder zur Preisverleihing von Hannelore Beyer:
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